1. Wir arbeiten mit einer Nase, deren normale Anatomie verändert wurde

Bei Revisionsoperationen sind wir mit einer anatomischen Struktur konfrontiert, die ein Überbleibsel der ersten Operation ist, manchmal beschädigt oder verändert. Von außen ist möglicherweise nicht alles klar erkennbar. Das Öffnen der Nase und der Zugang zu den inneren Strukturen kann manchmal schwierig sein. Darüber hinaus ist oft ungewiss, was uns beim Zugang erwartet. Daher erfordert die Revisions-Nasenkorrektur Erfahrung, Weitsicht und Planung.

 

2. Zusätzlicher Knorpel kann zur Formung erforderlich sein

Bei Revisionsnasen ist oft nicht mehr genügend Knorpel vorhanden, um Form zu geben. In diesem Fall ist eine Knorpelverstärkung aus einer externen Quelle erforderlich. Die verfügbaren Quellen sind:

* Knorpel aus der eigenen Rippe des Patienten,

* Kommerziell erhältlicher, sicherer und steriler Leichenknorpel (Rippenknorpel),

* Seltener Ohrknorpel.

In meiner Praxis ziehe ich Ohrknorpel nicht vor, da diese Gewebe im Allgemeinen zu gebogen, weich und zerbrechlich sind. Sie können schwer zu formen sein und sich im Laufe der Zeit verformen.

Wenn ich Knorpel aus der Rippe entnehmen muss, führe ich den Eingriff normalerweise durch einen etwa 3 cm langen Schnitt in der rechten Unterbrustfalte durch. Ich gehe am Übergang von Brust- und Bauchmuskulatur ein und erreiche die Rippe, ohne das Muskelgewebe zu durchtrennen. Ich entnehme nur den Teil, den wir benötigen, nicht die gesamte Rippe. Da gewebeschonend gearbeitet wird, tritt in diesem Bereich keine Deformität auf. Da die Schnittnarbe in der Unterbrustfalte verborgen bleibt, ist sie nicht sichtbar und heilt sehr ästhetisch ab.

Wenn Knorpel aus der Rippe entnommen wird, können in der ersten Woche leichte Schmerzen beim Husten oder tiefen Einatmen erwartet werden. Dies ist ein vorübergehender Zustand, und die Patienten kehren nach einer Woche in ihr normales Leben zurück.

Wir wissen, dass Leichenknorpel genauso wirksam ist wie das eigene Gewebe des Patienten. Diese Materialien können sicher verwendet werden, verursachen jedoch zusätzliche Kosten.

 

3. Die psychologische Sensibilität ist höher

Einer der wichtigsten Faktoren, die die Revisions-Nasenkorrektur von der ersten Operation unterscheiden, ist der emotionale Zustand des Patienten. Patienten, die sich zum ersten Mal einer Nasenkorrektur unterziehen, sind meist aufgeregt und gehen hoffnungsvoll an den Prozess heran. Bei Patienten, die für eine Revisionsoperation geplant sind, kann diese Aufregung jedoch Angst weichen:

* "Was, wenn es diesmal wieder nicht so wird, wie ich es will?"

* "Was, wenn ich mich noch einmal operieren lassen muss?"

Solche Sorgen wirken sich direkt auf die postoperative Phase aus. Patienten untersuchen ihre Nase genauer, sorgen sich mehr um Schwellungen und sind ungeduldig, das Endergebnis zu sehen. Daher sind bei Revisionspatienten Empathie und richtige Kommunikation mindestens genauso wichtig wie technisches Können.

In meiner Praxis führe ich Revisions-Nasenkorrekturen für viele Patienten durch, die in anderen Zentren operiert wurden. Ich höre mir ihre Sorgen und Erwartungen sorgfältig an und gehe verständnisvoll vor. Zu sehen, wie sie wieder glücklich in den Spiegel schauen, ist für mich einer der lohnendsten Momente.